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Alles im Batteriegriff

Ein Batteriegriff ist eine Aufnahme für weitere Akkus oder eben Batterien. Tatsächlich arbeiten viele davon auch mit handelsüblichen AA-Batterien bzw. Akkus. Darüber hinaus bieten Batteriegriffe eine unterschiedliche Fülle an Zusatzfunktionen.

Die wohl allen Batteriegriffen gemeinsame Zusatzfunktion sind jeweils ein weiterer Auslöser und Einstellrad, was die Bedienung des Kamerabodys bei Hochkant Aufnahmen erheblich vereinfacht. Dazu liegt die Kamera meiner Meinung nach auch insgesamt besser in der Hand, die Optik und Haptik kommt dann Vollformat-Kameras der Oberklasse relativ nahe, wenngleich diese natürlich technisch weiterhin in einer andern Liga spielen.

Mittlerweile ist den Griffen auch oft ein Funk-Fernauslöser beigelegt, manchmal eine weitere Schublade für Batterien.

Im Grunde ein weniger komplexes Anbauteil, möchte man auf den ersten Blick meinen: Unter die Kamera damit, Akkus rein, mehr Strom, fertig. Das ist so nicht ganz zutreffend, schon bei der Stabilität geht es los. Du kannst Dir das billigste günstigste aus Fernost kommen lassen für ein paar Dutzend Euro, oder im Fachgeschäft das Original vom Kamerahersteller für mehrere hundert Euros. Beides hat seine Daseinsberechtigung und alles dazwischen auch. Es hilft, sich die Bewertungen großer Handelsportale wie eben Amazon durchzulesen.

Batteriegriff
Abb. 1: Batteriegriff einer Nikon d5300 – für zwei Akkus

Bedenke, der Batteriegriff ist nach dem Anbau die Andockstelle für Dein Stativ oder auch für einen eingeschraubten Tragegurt. Wenn auf dem Stativ die Kamera wegen des Griffes beginnt zu wackeln und sich die Schrauben nicht fester ziehen lassen, denn ist das mindestens ärgerlich. Besonders bei kürzeren Belichtungszeiten um die 2-5 Sekunden verwackeln die dann Fotos reihenweise. Noch schlimmer, wenn das Gewinde im Batteriegriff nicht hält und heraus bricht, am besten bei Hochkant-Langzeitbelichtung oder am Schraub-Gurt rücklings geschultert.

Letztlich entstehen mit einem Batteriegriff zwei neue Verbindungen beim Stativeinsatz: Vom Stativ zum Batteriegriff und vom Batteriegriff zum Kamerabody. Und dabei macht man besser keine Kompromisse, die am Ende einen Sturz mit entsprechendem Schaden am Gerät bedeuten.

Eine Nikon d850 oder eine Canon 5D mit einem € 25,- Griff in die Spur zu schicken ist sicherlich möglich, aber besser zu vermeiden. Neben der Stabilität spielt auch die Haptik eine entscheidende Rolle, und es gibt Griffe, die einfach nicht gut in der Hand liegen – dazu der Kamera ein billigen Touch verleihen und vieles mehr.

Auf Abbildung 1 ist eine Nikon d5300 nebst Batteriegriff und Zubehör einmal abgebildet: mit einfachem Funk-Fernauslöser und zwei Akkus in der “Schublade”. Zu sehen ist auch seitlich die Aufnahme für diese Schublade. Dies ist so ziemlich die Standard-Ausführung eines Batteriegriffes. Diese Ausführung beinhaltet keine extra-Schublade für AA-Batterien, sie ist nur für den Einsatz von speziellen Kamera-Akkus vorgesehen.

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Und da kommt nun eines meiner Lieblingsthemen: Original Hersteller Akku oder Drittanbieter? Gewährleistung? Es kursieren immer mal wieder Horrorgeschichten, dass bei geplatzten bzw. ausgelaufenen Drittanbieter-Akkus im Kamerabody dieser ebenfalls beschädigt oder gar gänzlich unbrauchbar wurde. Und der Hersteller der Akkus dann dafür keine Haftung übernimmt und der der Kamera sowieso nicht. Das ist so weit auch erst einmal korrekt; warum sollten Canon, Sony und weitere Hersteller einen Ersatz liefern für einen Schaden an einem ihrer Produkte, der durch Fremdeinwirkung entstanden ist?

Abb. 2 – Batteriegriff von der Kamera abgetrennt

Ich denke, wenn es um den Einsatz von Akkus direkt im Body der Kamera geht, sollte man da nicht am falschen Ende sparen und zu einem Original Akku greifen. Je hochwertiger der Body, desto mehr Gewicht bekommt diese Faustregel. Nun sprechen wir hier aber von Batteriegriffen, da sieht die Lage schon wieder etwas anders aus: Einen Griff für 40-50€ an einer einfach APS-C Kamera mit zwei günstigen Akkus zu bestücken (und evtl. noch ein Paar im Gepäck) ist eine günstige Lösung, bei der so erst mal nicht viel passieren kann, siehe Abbildung 2: Hier ist der Griff von Abb. 1 einmal von der Kamera abgetrennt, womit die Montage deutlicher wird:

Dort, wo eigentlich der Akku in der Kamera sitzt, wird der Griff eingeführt und elektrisch mit der Kamera verbunden. Für diese stellt es sich also da, als wäre ein stinknormaler Akku eingelegt, der eben eine entsprechend höhere Leistung hat. Wenn sich nun also eines der beschriebenen Horrorszenarien tatsächlich ereignen sollte, dann betrifft dies nur noch den Batteriegriff. Und da dieser auch nur auch einer Halterung mit zwei elektrischen Kontakten besteht, ginge es vergleichsweise glimpflich aus.

Das ist nun nicht so zu verstehen, dass die Drittanbieter-Akkus alle Mist sind und regelmäßig hoch gehen; ich selbst habe an allen DSLRs bislang immer Akkus und Batteriegriffe eingesetzt, sowohl vom Originalhersteller als auch von Drittanbietern. Und in keiner dieser Kombinationen ist es jemals zu geplatzten, ausgelaufenen oder sonst wie beschädigten Akkus gekommen. Ich wollte hiermit ein wenig Klarheit in diese Fragestellung bringen. Was wohlgemerkt bei einigen Griffen durchaus passieren kann, ist, dass diese die Akkus auch im Ruhezustand entleeren. Das ist am nächsten Morgen zu einem geplanten Einsatz im Morgengrauen denn ziemlich unpassend.

Abb. 3 – Nikon d750 mit Batteriegriff für *einen* Akku.

Eine Besonderheit unter den Batteriegriffen stellt der für die Nikon d750 dar, wie Abbildung 3 zeigt, im montierten Zustand. Dieser verfügt nicht über den Arm auf Abbildung 2, welcher in das Batteriefach des Kamerabodys eingesteckt wird. Die d750 verfügt auf ihrer Unterseite über einen elektrischen Kontakt, an welchen der Griff sozusagen andockt. Der Akku in der Kamera verbleibt in der Kamera, es wird lediglich ein weiterer unter den Body montiert. Ja korrekt, ein weiterer – in die Aufnahme des Griffes passt nur ein Akku hinein.

Dazu erkennt die Kamera aber nun auch zwei Akkus mit jeweils eigenem Ladezustand. Ich besitze zwar nicht den Original-Griff von Nikon, aber diese Bauform betrifft offenbar alle Batteriegriffe für die d750. Welchen Grund es für diese Besonderheit gibt, welcher Zweck damit verfolgt wird, ist mir nicht klar. Ich habe mich dazu bereits beim Erhalt dieser Merkwürdigkeit durch diverse Foren gelesen und bin nicht schlauer geworden dadurch. Und, zugegeben, ich habe das ausgelassen, was ich Euch immer rate: Vorher schlau machen, beim Onlinehändler die Kommentare lesen. Schlichtweg nicht gemacht, mea maxima culpa!

Nun, da es kein anderes Modell an Batteriegriffen für diesen Body gibt, gucken wir uns die Vor- und Nachteile einmal an: Vorteil ist, neben mehr Power, natürlich die Trennung der beiden Stromzuführungen im Kamerasystem selbst. Bei den doppelt bestückten Griffen anderer Kameras sind die beiden Akkus parallel geschaltet und werden gemeinsam leer genuckelt. Wenn Akkus leer, dann Kamera aus. Das ist bei der d750 etwas anders, zuerst wird der Akku im Batteriegriff genutzt, erst bei Entleerung erfolgt die Umschaltung auf den Akku in der Kamera selbst. Im Grunde könnte die Kamera also selbst beim Wechsel des Akkus im Griff in Betrieb bleiben.

Mir fällt nur auf Anhieb kein Scenario ein, wo das erforderlich sein könnte; korrigierende Hinweise gerne in die Kommentare unten. Bei einer laufenden Langzeitbelichtung den Akku zu tauschen halte ich für ziemlich gewagt, zerstört eine solche Aktion eventuell die ganze Aufnahme. Einzig beim Abdrehen eines längeren Videos ohne Unterbrechung stellt sich das Unterfangen so halbwegs sinnvoll dar.

Denn, nicht zu vergessen ist dabei, dass der Akku in der Kamera selbst – bei Entleerung des zweiten Akkus – eben sehr wohl zur Kasse gebeten und irgendwann auch unvermeidlich leer sein wird. Daraus resultiert dann die recht umständliche Entfernung des kompletten Batteriegriffes um überhaupt an den Akku heran zu kommen. Ich empfinde es als nervig und unter hätte ich dies vorher gewusst, wäre meine Wahl ganz klar auf einen anderen Body gefallen. Das ‘Warum’ konnte also nicht geklärt werden – wenn hier jemand eine Idee zu hat, gerne in die Kommentare oder per Kontaktformular.

Auf Abbildung 3 ist die im Lieferumfang enthaltene Schublade für Handelsübliche Batterien (AA) zu sehen. Hiervon werden sechs Stück benötigt, welche gegenüber der Kamera eben so auftreten, wie ein einzelner Akku. Dem Gefühl nach würde ich sagen, dass 6 Batterien erheblich schneller leer sind, als ein Akku. Das kann aber auch täuschen – zu großartigen Sessions mit dem internen Blitz würde ich jedoch mit einem Satz Batterien nicht so unbedingt raten. Dies gilt übrigens für alle Kameras.

Fazit:

Frischen Strom kann man in Form von separaten Akkus mit sich führen oder man kann die Kamera von vorne herein mit einer fast verdoppelten Laufzeit bestücken. Wenn man dieser einen Batteriegriff spendiert, womit man noch die Haptik und ebenfalls die Optik verbessern kann.
Und: es ist auf jeden Fall ein sattes Plus, die Kamera mit einem Griff hochkant komfortabel bedienen zu können.

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